Gefühlt ist es eine halbe Ewigkeit her, als Suchmaschinen noch „Lycos“, „Fireball“ und „Infoseek“ hießen und Suchmaschinenoptimierung nicht mehr war als das vehemente Keyword-Spamming in Title, Meta-Keywords, Description und erst recht im Text – wenn er denn sichtbar war. Diese Zeiten sind endgültig vorbei.
Nun, sollte man zumindest meinen. Denn es soll ja immer noch Zeitgenossen geben, die vehement die Meinung vertreten, dass der exzessive Einsatz von Keywords der Kern professioneller Suchmaschinenoptimierung sei. Natürlich ist die Verwendung von Schlüsselbegriffen weiterhin eine notwendige und unabdingbare Technik der Optimierung einer Webseite. Aber während viele „Optis“ immer noch stupide Keywordlisten abarbeiten, ist die semantische Suche längst Realität. Der Aha-Moment folgt dann meist erst bei einem Blick in die SERPs, in denen die bestpositionierten Treffer das ersehnte Keyword nicht einmal mehr im Title tragen.
Sehr zum Leidwesen der meisten SEOs (und zum Glück für dieses Projekt) ist die Optimierung einer Webseite noch immer keine exakte Wissenschaft geworden. Das führt dazu, dass in der Branche zahlreiche (gute und schlechte) Theorien und „Best Practices“ existieren und täglich gleich einer digitalen Massenvernichtungswaffe eingesetzt werden. Und jede einzelne dieser Lehrmeinungen verdient es, jeden Tag aufs neue kritisch hinterfragt zu werden. Technologien ändern sich in einem Augenblick, Denkweisen ebenso und erst recht die mittlerweile hochkomplexen Algorithmen moderner Suchmaschinen. Vom Suchverhalten der Nutzer reden wir hier erst einmal gar nicht. Denn auch Interessen ändern sich mit der Zeit. Und nicht selten ist der ein oder andere Webseitenbetreiber höchst überrascht, dass der Traffic für bestimmte Begriffe zurückgeht – schlicht aufgrund der Tatsache, dass weniger Menschen danach suchen.
Aber sei es drum. Suchmaschinenoptimierung ist eine faszinierende und herausfordernde Sache. Und täglich tauchen neue Aspekte auf, werden neue Beobachtungen gemacht und neue Vorgehensweisen getestet. SEO kann vieles sein, nur eines ist sie nicht: Stillstand.
Dieses Projekt wird sich mit vielen Aspekten der Suchmaschinenoptimierung beschäftigen. Viele Themen werden sehr theoretisch, manchmal – hoffentlich aber auch nicht – philosophisch. Und sehr häufig werden es Seitenhiebe sein. SEOmania ist zwar Querulantentum, aber es ist noch mehr – wo wären wir ohne diese Quälgeister? Hin und wieder wird es um neue Technologien gehen, um Programmierung, um HTML, um CSS und faszinierend gelöst Probleme in den Weiten des World Wide Web. Aber der Kern des ganzen bleibt die Frage: ist das, was ich tue, noch State-of-the-Art oder hab ich einfach den Zug in die Gegenwart verpasst?
Lassen wir uns überraschen 😉