Interne Verlinkung und Relevanz – Ein Gedankenspiel

Kette mit goldenem Kettenglied als Symbol für Hypertext-Verweise

Neben guten und informativen Inhalten ist vor allem die interne Struktur einer Website wichtig. Diese richtet sich in erster Linie danach, wie die einzelnen Dokumente der Website verknüpft sind, also nach der internen Verlinkung der Website. Doch gibt es hierbei „Best Practices“? Und kann bestimmt werden, welche Links besonders wertvoll sind? 

Eine Flut von Artikeln über interne Links

Da draußen im Netz gibt es sehr viele (gute) Artikel, die sich mit der internen Verlinkung von Websites befassen. Bei der Lektüre der überwiegenden Zahl dieser Artikel fällt sofort eines auf: es wird immer darüber gesprochen aussagekräftige und keywordstarke Linktexte zu verwenden. Es wird jedoch so gut wie nie darüber gesprochen, ob dies auch wirklich funktioniert und – vor allem – auch nicht darüber, wie diese Texte denn nun tatsächlich auszusehen haben. Aus dieser Motivation heraus entstand dieser Text. Er erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Korrektheit, sondern ist vielmehr eine Sammlung von Folgerungen und Thesen und dient eher dem eigenen Nachdenken, der Motivation für eigene Versuche und darf gerne Quelle einiger spannender Diskussionen sein.

Das Arbeitsbeispiel für diesen Artikel

Um die Aussagen dieses Artikels ein wenig greifbarer zu machen, arbeite ich hier mit einem kleinen Beispiel, anhand dessen die hier getroffenen Aussagen verdeutlicht werden.

  • Die chemischen Elemente
    • A Allgemeine Informationen
    • B Elemente der Halogen-Gruppe
      • C Das Element Fluor
        • D Physikalische Eigenschaften von Fluor
        • E Chemische Eigenschaften von Fluor
      • F Das Element Chlor
        • G Physikalische Eigenschaften von Chlor
        • H Chemische Eigenschaften von Chlor

Dieses Beispiel beschreibt ein Dokument, welches Informationen über die chemischen Elemente beinhaltet und ist aufmerksamen Lesern dieser Seiten bereits als Beispiel aus dem Artikel „Überschriften und SEO“ bekannt. Uns genügt hier bereits ein kleiner Ausschnitt. Wenn also auf „das Beispiel“ verwiesen wird, ist diese kleine Struktur damit gemeint.

Warum ist die interne Verlinkung wichtig?

Wenn ich mir eine beliebige Website anschaue, werde ich in der Regel ein Hauptmenü, eine Sidebar und vielleicht noch den ein oder anderen Link im Footer sehen, der mich im Zweifel auf sämtliche Unterseiten bringen könnte, welche die von mir besuchte Seite zu bieten hat. Wozu braucht man also noch zusätzliche Links im Text?

Einige SEOs werden nun einwerfen, dass interne Links für die Suchmaschinen gemacht sind, um durch die Verwendung harter Ein-Wort-Begriffe in den Ankertexten bestimmte „Keywords zu stärken“ (sic!). Andere SEOs werden dagegen halten, dass eine solide interne Verlinkung vor allem für den Nutzer gemacht ist, damit sich dieser in einem Webangebot zurechtfinden kann. Und ich merke an, dass ich die Wendung „ein Keyword stärken“ für den größten Unsinn seit der Erfindung der Zahncreme mit Bacon-Geschmack halte.

Die Wahrheit dürfte – wie so oft – irgendwo dazwischen liegen. Natürlich brauchen Suchmaschinen die interne Verlinkung, um sämtliche Bestandteile einer Website zu finden. Der Nutzer benötigt allerdings ebenfalls eine gute interne Verlinkung der Dokumente einer Website, um sich zu orientieren und vielleicht verwandte Themen zu finden, ausführlichere Erklärungen zu erhalten oder zu weiteren Produkten zu gelangen. Websitebetreiber können sich Verweise im Fließtext einer Website zunutze machen und den Besucher (und die Suchmaschine) sozusagen führen. Mit anderen Worten: eine gute Linkstruktur sollte immer auf einem solide erarbeiteten und durchdachten Konzept beruhen.

Wie sollte eine gute interne Linkstruktur aussehen?

Wer hier nun ein Patentrezept erwartet, wie denn die optimale Linkstruktur aufgebaut wird, den muss ich an dieser Stelle enttäuschen. Der Grund ist recht einfach: es gibt keines.

Jede Website hat ihre Eigenheiten und andere Voraussetzungen. Darum ist eine Anleitung, die auf einer Website funktioniert, auf einer anderen im besten Falle nutzlos. Eine „normale“ Website benötigt beispielsweise eine andere Linkstruktur als ein Onlineshop. Shops haben die Eigenart, in der Regel eine komplexere interne Linkstruktur aufzuweisen als Unternehmenspräsentationen. Grundsätzlich jedoch gibt es eine goldene Regel, die beim Einfügen von Verlinkungen beachtet werden sollte, nämlich:

Stets den Fokus auf den Benutzer legen

Genau wie beim Inhalt der Website selbst ist der Nutzen für den Besucher hier der wichtigste Faktor. Websitebetreiber sollten sich darum stets die Frage stellen: „Ergibt es einen Sinn, wenn ich in genau diesem Text an genau dieser Stelle genau diesen Verweis mit diesem Ankertext auf ein anderes Dokument einfüge?“ Wenn diese Frage nicht mit einem überzeugten „Ja“ beantwortet werden kann, ist es meist nicht sinnvoll.

Die zentrale Fragestellung ist stets, ob es für einen beliebigen Nutzer einen Mehrwert bieten würde. Sobald ein Link überraschend kommt oder auf ein nicht erwartetes Ziel führt, sollte er vermieden werden. Einen Link nur einzufügen, um unbedingt eine bestimmte Unterseite verlinkt zu haben, wird kaum positive Effekte haben.

Interne Verlinkung und Suchmaschinen

Natürlich sind interne Links für Suchmaschinen interessant. Schließlich soll ein beliebiger Suchmaschinenbot alle unsere Unterseiten entdecken, crawlen und anschließend an den Indexer übergeben. Über das Hauptmenü oder den Footer ist das oftmals nicht allein realisierbar. Darum lohnt es sich, an den passenden Stellen in unseren Dokumenten weiterführende Verweise auf thematisch passende Dokumente zu integrieren. Und in der Tat gibt es genug Seiten in den Weiten des WWW, die nicht direkt erreichbar sind, sondern nur über entsprechende Verlinkungen. Man denke hier beispielsweise an einen Blog. Jeden einzelnen Artikel im Hauptmenü unterzubringen würde schon nach kurzer Zeit vollkommen den Rahmen sprengen. Darum kann es hier sinnvoll sein, thematisch verwandte Artikel untereinander zu verlinken. So ist es einer Suchmaschine möglich, auch diejenigen Unterseiten zu erreichen, die nicht in einem der Menüs verfügbar sind.

Links als Wegweiser und Mittel zur Strukturierung

Noch viel bedeutsamer jedoch sind interne Verlinkungen für die Nutzer unserer Website. Wenn wir einen Text verfassen, der in einem Abschnitt ein Thema anreißt, so bieten interne Verlinkungen die Möglichkeit auf eine weitere Seite zu verweisen, die das Thema dann ausführlicher behandelt. Interne Links können also einen Nutzer nicht nur „führen“, sondern ihm – bei vernünftig aufgebauter Seitenstruktur – einen Weg durch die für ihn interessanten Informationen bieten. Auf diesem Wege geben wir dem Besucher die Chance, sich genau die Informationen in der gewünschten Tiefe zu holen, die er benötigt.

Führe den Nutzer nicht an der Nase herum

Damit eine interne Verlinkung für einen Benutzer nutzbar wird, muss sie dementsprechend gestaltet sein. Das bedeutet vor allem den Benutzer nicht in die Irre zu führen. Ein verlinktes Schlagwort, welches aus dem Nichts heraus auf die Startseite führt statt auf einen ausführlichen Artikel über das jeweilige Thema, trägt nur höchst eingeschränkt zur Benutzerfreundlichkeit einer Website bei. Solche Verweise sollen allein dazu dienen, der Suchmaschine eine Relevanz vorzugaukeln, die in den meisten Fällen überhaupt nicht vorhanden ist.

Besser ist ein sprechender Link aus einem Fließtext auf eine Unterseite, die exakt das enthält, was der Link verspricht. Ein Link mit dem Ankertext „weitere Informationen über Zierfischhaltung“ sollte auf ein Dokument zeigen, welches den Besucher über die richtige Haltung von Zierfischen informiert und nicht über die schonende Zubereitung von Fischstäbchen.

Achte das Grundprinzip der Relevanz

Als das World Wide Web aus der Wiege gehoben wurde, gab es bereits seit langer Zeit das Konzept, auf dem das System basiert: den Hypertext. Natürlich war dieses Prinzip bei seiner Entstehung im 16. Jahrhundert nicht auf die digitale Welt ausgelegt und wurde auch noch nicht „Hypertext“ genannt. Doch das Prinzip des Hypertext als System, welches es ermöglicht, aus einem beliebigen Text über einen Verweis zu einem anderen Text zu „springen“, der dann weitere Informationen enthält, war die gedankliche Grundlage, die später bei der Entstehung des WWW Anwendung fand. Ziel des Hypertextansatzes ist nicht nur die Verknüpfung von thematisch zusammengehörenden Dokumenten, sondern auch die Vermeidung von Redundanz. Doppelte Inhalte werden so obsolet.

Eine konkrete „analoge“ Ausprägung dieses Prinzips kann jeder finden, der ein Lexikon aufschlägt. Dort finden sich bei vielen Einträgen Querverweise zu anderen Textstellen, die mit der gerade aufgeschlagenen in Zusammenhang stehen. Auch hierbei handelt es sich um nichts anderes als das Konzept des Hypertext. Und dieses Konzept beinhaltet ein sehr wichtiges Prinzip: die Relevanz. Dies bedeutet, dass eine entsprechende Sprungmarke nur auf solche Dokumente bzw. Stellen in einem Dokument zeigen sollte, die thematisch auch tatsächlich mit der Textstelle in Zusammenhang stehen, in denen Sie notiert sind.

Definition der Relevanz

Relevanz entsteht nicht aus sich selbst heraus. Damit eine bestimmte Sammlung von Information relevant wird, muss es eine Gegenstelle geben, welche nach einer Information fragt, die in dieser Sammlung enthalten ist. Relevanz ist also stets verbunden mit einer konkreten Informationsanfrage. Sie ist jedoch nicht das Resultat dieser Anfrage.

Im einfachsten Falle existiert eine Relevanz, wenn eine Anfrage an eine definierte Menge Informationen ein positives Ergebnis zur Folge hat. Sprich: ein Text ist dann relevant, wenn eine konkrete Information gesucht wird (Informationsanfrage) und der fragliche Text (Informationsmenge) diese Information auch enthält, das Informationsbedürfnis des Suchenden also gestillt wird. Dabei spielt die Struktur und Gesamtmenge der verfügbaren Informationen ebenso eine wichtige Rolle wie der Aufbau und die Bedeutung der Informationsanfrage selbst. Und bereits ein sehr kurzer Text kann ein beträchtliches Informationspotential beinhalten.

Kleine Informationsmengen können viele Informationen enthalten

Ein Beispiel wäre der Satz „Der Zucker schmeckt süß.“
Aus diesem Satz lässt sich ableiten, dass Zucker offensichtlich etwas Essbares ist. Es kann auch davon ausgegangen werde, dass bereits jemand Zucker probiert hat, sonst wäre diese Aussage kaum möglich. Darüber hinaus wird gesagt, dass es sich um etwas mit einem Geschmack handelt, der als süß definiert ist. Passende Informationsanfragen wären also „Schmeckt Zucker süß?“ und „Wie schmeckt Zucker?“ Wir können stattdessen auch sagen: der Satz (Informationsmenge) ist für die Frage „Wie schmeckt Zucker?“ (Informationsanfrage) relevant.

Komplizierter wird es bei der Informationsanfrage „Kann man Zucker essen?“. Der Beispielsatz ist ebenso relevant für diese Anfrage, obwohl wir keinerlei Informationen darüber erhalten, ob das wirklich schadlos möglich ist. Zucker hat offenbar einen Geschmack, woraus sich schließen lässt, dass es etwas Essbares ist. Jedoch können wir grundsätzlich alles essen – manches aber eben nur einmal.
Letztlich können noch Anfragen gestellt werden, die keinerlei Relevanz erzeugen. „Wo kann ich Zucker kaufen?“ oder „Welche Farbe hat Zucker?“ werden durch den Satz nicht beantwortet. Somit hat unser Satz keinerlei Relevanz für diese Anfragen.

Relevanz steht in keinem Zusammenhang mit Richtig oder Falsch

Technisch gesehen hat das Vorhandensein von Relevanz im Übrigen erst einmal nichts damit zu tun, ob eine Information richtig oder falsch ist. Statt dem oben herangezogenen Beispiel könnte der Satz auch lauten „Der Zucker schmeckt sauer“. Das wäre zwar nicht korrekt, würde aber an der Relevanz der Anfrage „Wie schmeckt Zucker?“ nicht das Geringste ändern. Denn diese Frage wird beantwortet – wenn auch nicht mit einer richtigen Antwort.

Das Teekesselchen-Problem

Es liegt in der Natur der Sache, dass eine Anfrage genauere Informationen liefert, je spezifischer und präziser sie gestellt wird. Darum stellen (zu) allgemeine Anfragen alle Suchsysteme regelmäßig vor ein Problem. Wenn durch die Art und den Aufbau der Informationsanfrage nicht eindeutig ist, was die Absicht der Anfrage ist, können auch keine eindeutigen Ergebnisse geliefert werden. Ein Beispiel hierfür wäre die Suche nach „Wanze“. Was ist hier gemeint? Ein Insekt oder eine Abhörvorrichtung? Die Anfrage „Wanze entfernen“ ist auch nicht viel eindeutiger, weil man entweder den kleinen Kriecher loswerden will oder der lauschenden Konkurrenz den Draht kappen möchte.

Ein weiteres Beispiel: „Keyboard online bestellen“. Die Intention ist hier vollkommen klar, aber der Gegenstand nicht. Denn während ein Nutzer ein Musikinstrument meint, kann ein anderer eine Computertastatur im Sinn haben.

In einem solchen Fall lässt sich die Relevanz der Informationsmenge nur schwer fassen. Sucht unser Nutzer im ersten Fall Informationen über das Insekt, ist eine ausführliche Website über Wanzen (Insekten!) höchst relevant, während eine Website über Abhörtechnik gar nichts mit dem zu tun hat, was der Nutzer sucht.

Und was hat das nun mit internen Links zu tun?

Bei Links – und internen Links im Besonderen – besteht das Problem der Suchanfrage nicht. Während bei dieser entschieden werden muss, welches Dokument für eine bestimmte Suchanfrage überhaupt relevant ist, muss im Falle von einem Link bestimmt werden, welche Relevanz das Zieldokument relativ zum Link besitzt.

Es gibt ein eindeutiges Ziel, einen eindeutigen Link(text) und auch eine eindeutige Quelle mit – meist – genau definierbarem Kontext. Ein Link besitzt eine Relevanz – oder tut dies eben nicht. Nun muss also die Frage geklärt werden, wie sich die Relevanz eines Links definiert, also wann ein Link tatsächlich eine solche besitzt. Hierbei sind drei Faktoren zu betrachten:

  • das Quelldokument und sein Inhalt 
  • der Text des Links und sein Kontext
  • das Zieldokument und sein Aufbau

Diese drei Faktoren lassen den Schluss zu, dass für einen guten Link der richtige Ankertext notwendig ist, der Link im richtigen Kontext stehen muss und darüber hinaus auf eine themenrelevante Seite verweisen sollte, die mit dem Inhalt des Ankertextes in Verbindung steht.

1. Das Quelldokument

Der erste wichtige Faktor ist das Quelldokument, in welchem sich der Link befindet. Idealerweise sollte es in diesem Dokument einen Bezug zum Thema geben, auf welches sich der Link bezieht und von welchem das Zieldokument handelt. Denkbar wäre auch, dass in dem Quelldokument das Thema (oder ein thematisch verwandter Komplex) bereits einführend behandelt wird, ein entsprechender Link – mit einem passenden Ankertext – jedoch auf ein anderes Dokument verweist, welches spezifischere Informationen enthält und das Thema aus einem größeren Blickwinkel erarbeitet. Anders ausgedrückt: das Zieldokument besitzt für den thematischen Gegenstand des Linktextes eine größere Relevanz als das Quelldokument.

Diese Forderung hat jedoch eine wichtige Konsequenz: das Quelldokument besitzt also im Idealfall ebenfalls eine Relevanz für den Gegenstand des Links, ist also – zumindest abschnittsweise – für das Thema der Zielseite relevant. Genau dies ist wichtig, wenn wir uns nachfolgend den Kontext des Links genauer anschauen.

2. Aufbau und Kontext des Links

Beim Aufbau eines Links scheiden sich oftmals die Geister. Während manche Suchmaschinenoptimierer der Ansicht sind, das die Verlinkung mit einem harten Ein-Wort-Ankertext vollkommen ausreicht (um bestimmte Keywords zu stärken), sind andere der Ansicht, dass mehrere Begriffe geeigneter als Ankertext sind (um dem Benutzer eindeutig zu zeigen, was ihn nach dem Link erwartet). Tatsächlich hängt der Aufbau des Ankertextes von der Situation ab und es kann sinnvoll sein, für den Ankertext ein einzelnes Wort zu verwenden. Vor allem aus Sicht der Usability ist es jedoch von erheblicher Bedeutung, beschreibende Linktexte zu verwenden, um einen Benutzer durch die Website zu leiten.

Der Kontext des Links ist jedoch ebenso bedeutsam für seine Gewichtung. Nehmen wir „das Beispiel“ zur Hand. Eine fiktive Quellseite behandelt vollumfänglich das Thema „Reiseziele in der Südsee“ und enthält irgendwo im Text einen Link mit dem Anker „physikalische Eigenschaften von Fluor“, der auf unsere Beispielseite verweist. Nicht nur Suchmaschinen würden hier ins Grübeln kommen, sondern auch jeder Nutzer. Die Relevanz des Linktextes in Bezug auf das Quelldokument wäre also praktisch nicht vorhanden.
Gäbe es allerdings einen Absatz im Quelldokument, der eine entsprechende Assoziationskette herstellt (Südsee -> Meerwasser -> Salze -> Gesundheit -> Fluoride -> Flour), entstünde eine Relevanz. Wie der Autor des Textes die hier durch abenteuerlichstes Nachdenken gefundene Wendung realisieren würde, überlasse ich jedoch der Phantasie des geneigten Lesers.

Es ist also nicht nur von großer Bedeutung, welchen Linktext wir wählen und welches Zieldokument wir verlinken, sondern auch, an welcher Stelle und in welchem Kontext wir einen Link in ein Quelldokument einfügen. Wenn der Link in einem Zusammenhang mit Quelle UND Ziel steht, kann er eine höhere Relevanz (und Gewichtung) besitzen als ein Link, dessen Ankertext mit dem Quelldokument im Grunde gar nichts zu tun hat.

Der Linktext als Informationsanfrage

Idealerweise sollte ein Link nicht „Bananen“ heißen, wenn auf der Zielseite von Erdbeeren die Rede ist. Ankertexte sollen vor allem einen Benutzer auf das vorbereiten, was er nach dem Klick auf einen Link zu sehen bekommt. Doch der Ansatz, dass ein Nutzer einen Linktext liest und sich dazu entscheidet auf diesen Link zu klicken, weil er sich dadurch weiterführende Informationen erhofft, macht eine andere Betrachtung von Linktexten möglich. Wir können einen Ankertext als Informationsanfrage interpretieren. Was bedeutet das?

Wenn ein Nutzer eine Information über eine Suchmaschine anfragt, gibt er einen möglichst sinnvollen Text in den Suchschlitz ein. Dieser Text bildet also die Informationsanfrage, auf deren Basis die Suchmaschine möglichst relevante Dokumente heraussucht. Im besten Falle wird die Intention des Suchenden erfüllt und das Suchergebnis beantwortet die Frage, die gestellt wurde. Die Suchmaschine bestimmt also die Relevanz aller Dokumente innerhalb ihres Index gegen die Suchanfrage.

Das gleiche Prinzip lässt sich auch auf interne Links anwenden. Hierbei wird dann jedoch nicht bestimmt, welches Dokument die größte Relevanz besitzt, sondern wie relevant das vorgegebene Zieldokument in Bezug auf die Informationsanfrage (= den Ankertext) ist. Daraus ergibt sich schließlich nicht nur eine Bewertung des Links selbst, sondern auch eine Bewertung des Zieldokuments. Ist die „angefragte“ Information des Links im Dokument enthalten, steigt seine Wertigkeit. Ebenso kann der Link selbst eine höhere Wertigkeit aufweisen, wenn sein Kontext stimmig ist. Dies wiederum führt zu einer höheren Gewichtung des Quelldokuments.

Linkrelevanz durch Intention des Nutzers

Ein Nutzer, der einen Link anklickt, erwartet weitere Informationen, hat also eine bestimmte Intention. Und er wird einen Link nur dann klicken, wenn sich aus dem Linktext die Erfüllung dieser Intention abzeichnet. Darum kann die Intention des Nutzers bei einem Klick auf einen Link und die Intention bei der Eingabe eines Suchbegriffes in die Suchmaschine als ähnlich betrachtet werden. In beiden Fällen ist eine Erwartung zu erfüllen. Während jedoch die Suchmaschine eigenständig das beste Ergebnis finden muss, haben wir als Seitenbetreiber die Chance, Quelle, Link und Ziel abzustimmen und zu optimieren.

Idealerweise sollte der Linktext genau die Informationen beschreiben, die sich im Zieldokument befinden. Beliebte Ankertexte wie „hier“ und „auf dieser Seite“ gehören also nicht in die engere Auswahl.

Ein-Wort-Anker vs. Mehr-Wort-Anker

Die „klassische“ SEO-Philosophie besagt, dass ein Link vor allem dazu da ist, um die Relevanz des Zieldokuments für das verlinkte Keyword zu stärken. Nehmen wir dazu „das Beispiel“ zur Hand. Gemäß der „klassischen Lehre“ würde also ein Link mit dem Ankertext „Chlor“ unser Beispieldokument für dieses Wort relevanter machen und dieses – so die Hoffnung – für diesen Begriff besser ranken. Natürlich kommt der Begriff innerhalb des Zieldokumentes vor – und das wahrscheinlich mehrfach. Dennoch ist er sehr allgemein und sagt einem potentiellen Nutzer der Seite recht wenig über das, was nach dem Link kommt. Darüber hinaus kommen in unserem Dokument noch 117 weitere Elemente hinzu. Wir können also – ziemlich bedenkenlos – feststellen, dass ein solcher Link vielleicht eine Auswirkung irgendeiner Art auf die Bewertung des Dokumentes durch die Suchmaschinen haben könnte, der Wert für den Nutzer jedoch wahrscheinlich gegen Null geht.

Was passiert jedoch, wenn der Ankertext „Physikalische Eigenschaften von Chlor“ lautet? Vor allem für die Nutzer wäre dieser Linktext wesentlich bedeutsamer und aussagekräftiger. 

3. Das Zieldokument

Wesentlicher Faktor für die Bedeutung und Relevanz eines Links ist natürlich das Dokument, welches verlinkt wird. Letztlich entscheidet sich durch den Inhalt des Dokuments, ob die Intention, die ein Nutzer beim Klick auf den Link hat, auch tatsächlich erfüllt wird. Dies ist nur dann der Fall, wenn die Frage des Nutzers in diesem Dokument beantwortet wird. Zum Glück können wir dies beeinflussen – immerhin haben wir das Zieldokument erstellt.

Idealerweise erarbeitet das Zieldokument das gesamte Thema, zu dem auch der Linktext in Beziehung steht, in einer möglichst großen Bandbreite. Da wir direkten Einfluss auf die Zielseite haben, können wir deren Inhalt auch sehr genau steuern und die Intention, mit der ein Nutzer auf den entsprechenden Link klickt, erfüllen. Durch die Gestaltung des Links kennen wir ja die gesuchte Information und können unsere Zielseite entsprechend aufbauen.

Je mehr (unterschiedlich lautende) interne Links auf dieses Dokument verweisen, desto größer wird naturgemäß auch dessen Inhalt. Am Ende ist ein Dokument entstanden, welches nicht nur jeden einzelnen Link entsprechend behandelt, sondern idealerweise ein Text, der auch für zahlreiche organische Suchanfragen relevant ist.

Bedeutung der Bereichsrelevanz

Bei jedem Dokument lässt sich recht einfach feststellen, ob es für ein Thema relevant ist oder nicht. Entweder unsere Suchintention wird durch das Dokument erfüllt oder eben nicht. Doch wie sieht es mit der internen Verteilung dieser Relevanz aus? Ist ein Dokument in seiner gesamten Länge für alle Informationsanfragen gleichermaßen relevant? Für diesen Gedankengang nehmen wir „das Beispiel“ zur Hand.

Grundsätzlich gilt: je genauer eine Suchanfrage ist, desto präziser kann sie auch beantwortet werden. Aber es gilt ebenfalls: je spezifischer die Informationsanfrage ist, desto stärker variiert die Relevanz der einzelnen Abschnitte innerhalb eines Dokuments. Lautet die Anfrage „Informationen über chemische Elemente“, kann das gesamte Dokument eine Relevanz besitzen. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass Abschnitt A die größte Relevanz für diese Anfrage besitzt, da er allgemeine Informationen über die chemischen Elemente enthält und im Zweifel die Intention des Nutzers am ehesten erfüllt. Ob dies auch tatsächlich die Intention des Anfragenden war, spielt in diesem Falle keine Rolle. Es zählt für den Moment nur der Wortlaut der Informationsanfrage und die daraus zu vermutende Absicht.

Lautet die Anfrage „Bei welcher Temperatur siedet Chlor?“, verlieren alle Abschnitte automatisch ihre Relevanz – bis auf Abschnitt „G“. Der Siedepunkt ist eine physikalische Eigenschaft, die ziemlich sicher im Abschnitt über die physikalischen Eigenschaften des Elements beschrieben ist.

Direkte Verlinkung auf relevante Abschnitte

Ein Dokument ist also in keinem Falle in seiner Gesamtheit für alle Informationsanfragen gleichermaßen relevant. Da jedoch jedes Dokument eine Informationseinheit bildet, kann es nur als Ganzes angeboten werden und nicht in seinen Bestandteilen. Letztlich entscheidet sich also nur, ob ein Dokument die gesuchte Information enthält oder nicht. Trotzdem können wir dieses Prinzip bei der internen Verlinkung nutzen. Schließlich soll es ja eines der Ziele sein, einzelne Dokumente derart zu verknüpfen, dass der verbindende Link die größtmögliche Relevanz besitzt. Was liegt also näher, als direkt auf den relevanten Abschnitt zu verlinken.

Die Rede ist hierbei nicht von expliziten Sprungmarken, die einen Nutzer direkt zum betreffenden Absatz führen. Vielmehr nutzen wir das Prinzip, in dem wir die Ankertexte so präzise wie möglich formulieren, um mit dem Abschnitt, der die gewünschte Information enthält, direkt in eine Art Wechselwirkung zu treten.
Die Grundlagen hierfür:

  • Das Quelldokument muss entsprechend aufbereitet sein und einen Abschnitt enthalten, der einen geeigneten Kontext für den einzufügenden Link bereithält.
  • Das Zieldokument enthält einen Abschnitt, der das Thema aus dem Quelldokument aufgreift und sich in großer Bandbreite damit befasst.
  • Der Linktext bildet eine thematische Verknüpfung zwischen Quelle und Ziel und bietet einen Linktext, der einen beschreibenden Zusammenhang zwischen den beiden Dokumenten herstellt.

Ist der Inhalt des Zieldokumentes eher allgemeiner Natur, kommen auch der Seitentitel oder die einleitende Überschrift als Anhaltspunkte für einen Linktext in Frage. In diesem Falle erzeugt man:

Linkrelevanz durch Wiederholung

Ein Prinzip aus der bezahlten Suche verlangt, dass die Zielseite einer Werbeanzeige, also die Landingpage, den Text der Anzeige wiederholen oder aufgreifen soll. Dies hat vor allem psychologische Gründe. Wenn der Nutzer die Elemente der Anzeige auf der Seite wiederfindet, wird damit subjektiv der Eindruck vermittelt, der Besucher befindet sich auf der Seite, die er erwartet hat.
Wenn nun ein (interner) Linktext möglichst beschreibend sein soll, warum dann nicht dieses Prinzip und somit Elemente der Zielseite verwenden? Daraus lässt sich eine These ableiten: der Ankertext eines Links besitzt die größte Wirkung, wenn er

  • den Seitentitel der Zielseite oder
  • die Hauptüberschrift der Zielseite oder
  • eine Überschrift aus der Zielseite über dem relevanten Abschnitt

wiederholt. Die wichtigste Voraussetzung für die Anwendung einer solchen Strategie ist natürlich die möglichst sinnvolle Gestaltung der Überschriften auf der Zielseite. So sollte eine Überschrift über einem Abschnitt stets eine beschreibende Zusammenfassung dieses nachfolgenden Textes sein. Wenn diese Voraussetzung gegeben ist, wird sich diese Überschrift in den meisten Fällen auch als Ankertext für einen internen Link auf diese Seite eignen.

Der sagenumwobene Linkjuice

SEOs reden (aus welchen Gründen auch immer) gerne einmal vom „Linkjuice“, wenn sie die Kraft meinen, die ein Link von einer Seite auf eine andere transportiert. Ob es ihn nun gibt oder nicht (oder wie immer man dieses Link-Etwas auch nennen mag), ist für die Betrachtung gleichgültig. Die Idee des Linkjuice selbst lässt sich für unsere Zwecke verwenden. 

Vererbung von Linkkraft

Ein Aspekt, der von Suchmaschinenoptimierern gerne in diesem Zusammenhang angesprochen wird, ist die Vererbung von Linkjuice oder Kraft. Die Idee dahinter: je mehr Dokumente ein anderes verlinken, desto größer ist die Beachtung, die Suchmaschinen dem Zieldokument schenken und umso größer ist die Bedeutung der weiteren Verlinkungen in diesem Zieldokument. Bei näherer Betrachtung bekommt dieses Prinzip jedoch spätestens dann erste Risse, wenn es um die Relevanz dieser weiteren Verlinkungen geht. 

Folgendes Beispiel soll dies verdeutlichen. Wir haben hier ein Dokument, welches sich allgemein um Erdbeeren dreht. Auf dieses verlinken zwei Dokumente mit Linktexten zu „Erdbeeren essen“ und „Rezepte mit Erdbeeren“. Das Erdbeer-Themen-Dokument selbst enthält einen Abschnitt, der den Anbau von Erdbeeren anspricht und verlinkt auf eine weitere Unterseite, die im Detail den Anbau von Erdbeeren beschreibt. Bis hierhin ist alles optimal, denn wir haben relevante Texte, relevante Verlinkungen und relevante Ankertexte. Wir können also behaupten, dass hier Linkkraft – oder was auch immer – „vererbt“ wird. 

Veranschaulichung der Vererbung der Kraft einen internen Links

Das Erdbeer-Themen-Dokument verlinkt jedoch auf das Erdbeer-Anbauen-Dokument mit dem Ankertext „Bananen“. Wird hier immer noch Linkkraft weitergegeben? Technisch vielleicht schon, denn das Dokument wird immer noch verlinkt, Suchmaschinen können es finden und jeder (später wahrscheinlich enttäuschte) Besucher kann die Seite aufrufen. Eine Relevanz besitzt der Link jedoch weder relativ zum Quelldokument noch zum Zieldokument, während die beiden Dokumente jedoch in thematischem Zusammenhang stehen.

Für jeden Nutzer wird der Link wertlos sein, denn wenn wir schon einmal auf dieser Seite sind, möchten wir auch weitere Informationen über den Erdbeeranbau finden. Kaum jemand würde auf die Idee kommen, einen „Bananen“-Link zu klicken, um Informationen zum Anbau von Erdbeeren zu bekommen.
Suchmaschinen würden natürlich die thematische Verwandtschaft zwischen den Dokumenten erkennen. Es darf jedoch davon ausgegangen werden, dass auch hier dem Link nur mäßige Beachtung (und Gewichtung) zukommen wird.

Warum Linkjuice nicht gleichmäßig verteilt wird

Gehen wir davon aus, dass ein Dokument als „Behälter“ für eine gewisse „Informationskraft“ dient. Jedes Dokument hat stets eine bestimmte Menge dieser Kraft, denn jedes Dokument beinhaltet irgendwie geartete Informationen (es sei denn unser Dokument ist vollkommen leer und enthält nichts). Aber generell ausgedrückt: das Glas ist immer voll. Wenn nun von diesem Dokument zwei interne Links ausgehen, geht die klassische SEO davon aus, dass diese beiden Links die Kraft des Dokuments in etwa so an die jeweiligen Zieldokumente weitergeben:

Aus dem soeben gesagten wird jedoch schnell klar, dass diese Darstellung ein kaum zu erreichender Idealfall ist. Denn dies würde bedeuten, dass beide Zielseiten exakt die gleiche Relevanz in Bezug auf die beiden Links und das Quelldokument hätten. Und wenn die beiden Links nicht gerade konstante und sehr präzise Informationen beschreiben, ist dies ist im Grunde nicht möglich. Darum können zwei Links innerhalb eines Dokuments niemals exakt gleichwertig sein und auch nicht gleich viel Kraft (oder Linkjuice oder was auch immer) an die Zielseiten weitergeben.
Diesen Gedanken kann man noch weiterführen. Wenn in einem Dokument zwei Verweise auf das selbe Zieldokument vorkommen, die jedoch unterschiedliche Ankertexte aufweisen, ist die Relevanz der Links nicht gleich groß.

Bedeutung der Position eines Links im Dokument

Grundsätzlich sollte es vollkommen gleichgültig sein, ob ein Link am Anfang eines Textes steht, in der Mitte oder an dessen Ende. Solange ein interner Link einen Mehrwert für den Nutzer bietet, sich in einem sinnvollen Kontext befindet und sowohl in Bezug auf das Quelldokument als auch auf das Zieldokument relevant ist, spielt es theoretisch keine Rolle, wo der Link eingefügt wurde. In der Praxis scheint dies jedoch vollkommen anders auszusehen.  Links, die sich weiter oben in einem Dokument befinden, werden stärker gewichtet als jene, die in der Mitte oder unten in einem Text zu finden sind. Und auf den ersten Blick ergibt dies sogar einen Sinn. Schließlich sind die oberen Bereiche einer Website für den Nutzer als erstes zu erreichen. Demzufolge ist es logisch alle Links stärker zu gewichten, die sich dort befinden.

Allerdings lässt sich dies auch aus einem anderen Blickwinkel betrachten. Nehmen wir einen Text, der von einem Nutzer in seiner ganzen Länge gelesen wird. Der Nutzer scrollt bis an das Ende des Textes und findet nun im letzten Absatz einen Link, der ihn auf ein weiteres Dokument mit einem verwandten Thema führt. Ist dann dieser Link nicht ebenso wertvoll und ebenfalls stärker zu gewichten?

Und wie sollen Verlinkungen gewichtet werden, die irgendwo in der Mitte des Textes eingefügt sind? Hier kommt es im Grunde auf den Charakter des Textes an, ob diese Links ein höheres Gewicht erhalten. Entspricht die Struktur des Dokuments eher einer Übersicht, können diverse Absätze enthalten sein, die jeweils einen anderen Aspekt eines Themas ansprechen. Aus jedem Absatz wird auf ein Dokument mit einer ausführlichen Behandlung des jeweiligen Aspektes verweisen. Gibt es im Falle einer solchen Struktur einen Grund, einen Link höher zu gewichten als einen anderen – wenn von der Relevanz einmal abgesehen wird? 

Die Gewichtung von Hauptmenü und Footer

Für den Nutzer einer Website gibt es (mindestens) zwei Bereiche von enormer Wichtigkeit: das Hauptmenü und den Footerbereich. Das Hauptmenü ist allein bereits in seiner Funktion als zentrale Anlaufstelle in der Navigation auf der Website unentbehrlich. Jeder Nutzer einer Website wird früher oder später das Hauptmenü der Seite nutzen, um sich in den einzelnen Bereichen zu orientieren und die gewünschten Informationen (hoffentlich) zu finden. Darum ist es für eine Website lebenswichtig, ein geordnetes und übersichtliches Hauptmenü zu besitzen.

Der Footerbereich hingegen ist bedeutsam, da es sich um einen „Problemlöser“ handelt. Der Nutzer hat sich durch eine Seite gelesen und ist an ihrem Ende angelangt. Enthält der Footer nun relevante und weiterführende Informationen oder gar Links zu den wichtigsten Unterseiten, kann die Reise des Besuchers auf der Website weitergehen. Allein schon aus diesem Grunde ist die Gestaltung des Footers von elementarer Wichtigkeit für das Gelingen und den Erfolg einer Website. Es gibt genug abschreckende Beispiele, wie ein Footer nicht aufgebaut sein sollte.

Doch auch wenn Hauptmenü und Footer (und vielleicht auch noch eine Sidebar) wichtige Bereiche auf einer Website sind, so handelt es sich um „Behälter“ für Links, die auf der gesamten Website vorkommen. Allein aus diesem Grunde sollten diese Links eine geringere Gewichtung haben als Links im Contentbereich, die eine direkte thematische Verbindung von einzelnen Dokumenten bzw. Abschnitten untereinander haben. Nur Verlinkungen im Contentbereich eines Dokuments können – bei richtigem Aufbau und sinnvoller Struktur des Dokuments – die notwendige Relevanz aufbauen.

Denkt an die ALT-Attribute von Bildern

Ein interner Link kann nicht nur aus einem Stück Text bestehen. Auch Bilder können als Verweise auf andere Ressourcen innerhalb der selben Website dienen. In einem solchen Falle ist das äußert wichtige ALT-Attribut zu beachten. Dieses dient nicht nur als „Rettungsanker“, um angezeigt zu werden, falls das Bild aus irgendeinem Grund nicht geladen werden kann. Der Text innerhalb des ALT-Attributs kann als Textlink verstanden werden und wir in der Regel von den Suchmaschinen auch so ausgewertet. 

Nun haben wir allerdings einen Sonderfall vor uns. „ALT“ steht in diesem Falle für „alternative“ und beschreibt ziemlich genau, was es mit diesem Stück Text für eine Bewandtnis hat. Es soll – wie schon gesagt – als Alternative fungieren. Darum ist es gute Praxis, wenn das ALT-Attribut eine kurze Beschreibung des Bildinhaltes enthält.
Wird das Bild jedoch als Link genutzt, ist diese Funktion als Link wichtiger als das Bild selbst. In einem solchen Falle dient das ALT-Attribut nicht zur Beschreibung des Bildes, sondern als alternative zu einem nicht vorhandenen Ankertext. Darum gelten hier die gleichen Regeln wie für einen herkömmlichen Textlink. Schon aus diesem Grunde verdienen ALT-Attribute die gleiche Beachtung und Pflege wie die Ankertexte herkömmlicher Textlinks.

Zusammenfassung

Dieser Text ist – wie eingangs gesagt – keine Feststellung von Tatsachen, sondern mehr ein Gedankenspiel. Die Absicht besteht vor allem darin, einen anderen Aspekt bei der Gestaltung von internen Links zu beleuchten und im Gegensatz zur klassischen SEO-Sicht Verlinkungen nicht als Mittel zur Keywordstärkung zu sehen, sondern als Strukturierungsmöglichkeit, um eine Website für die Besucher möglichst hochwertig zu gestalten. Und dies ist auch gleichzeitig der zentrale Punkt. Alle Elemente einer Website müssen in erster Linie für die Benutzer dieser Website integriert werden. Erst wenn sichergestellt ist, dass unsere Website aus Sicht der Nutzer einwandfrei ist, können wir über Suchmaschinen nachdenken.

Zu diesem Themenkomplex gehören auch die internen Links. Sie sollten nicht dazu dienen eine Relevanz vorzutäuschen, die in den meisten Fällen überhaupt nicht gegeben ist. Jeder Link sollte wohlüberlegt sein und nur dann eingebracht werden, wenn er auch Sinn ergibt und dem Nutzer einen Mehrwert bietet. Ist ein Link unumgänglich, weil es weiterführende Informationen in einem anderen Dokument der Seite gibt, sollte der dahin führende Link relevant sein und dem Nutzer unmissverständlich mitteilen, was ihn nach dem Klick erwartet. Wenn diese Grundbedingungen erfüllt ist, kann eine Website nicht nur in den Suchmaschinen erfolgreich sein, sondern vor allem bei den Besuchern der Seite. Und darauf kommt es letztlich an.

Schreibe einen Kommentar